8/4 - Medizingeschichtliche Sammlung
Die Sammlung enthält alle medizinhistorischen Quellen, soweit es sich nicht um Unterlagen handelt, die in direktem Zusammenhang mit der Geschichte der HHU stehen. Der Kern der Sammlung geht auf diejenigen Quellen zurück, die Prof. Dr. Hans Schadewaldt für das Institut für Geschichte der Medizin erworben hat. Bislang ist insbesondere der militärmedizinische Teil der Sammlung von Interesse, für den es auch ein eigenes Teilfindbuch gibt.
Die Hauptbestandteile der militärmedizinischen Sammlungen bilden folgende Nachlässe oder Teilnachlässe:
1. Nachlass Elisabeth und Walter von Oettingen
2. Nachlass Erich Hippke
3. Nachlass Oberstabsarzt Schmidt
Der Nachlass Elisabeth und Walter von Oettingen (1873–1944) enthält vor allem Material zum Einsatz des Lazarettzuges L – Kronprinzessin Cecilie –, den das Ehepaar für das Rote Kreuz im Ersten Weltkrieg betrieben hat. Hinzu kommen einige persönliche Unterlagen und die Lebenserinnerungen Walter von Oettingens sowie Fotos aus Kriegszeiten, die in die Fotosammlung übernommen wurden.
Zum Nachlass Oettingen sind darüber hinaus 500–600 Glasplattennegative (teilweise koloriert) aus der Zeit des Ersten Weltkrieges und früher zu zählen. Es handelt sich um Aufnahmen aus den verschiedenen Kriegen, in denen das Ehepaar Oettingen Feldlazarette betrieb (Bestand 8/6).
Der Nachlass Generaloberstabsarzt Dr. Erich Hippke (1888–1969) enthält hauptsächlich Material aus seiner Zeit als Inspekteur des Sanitätswesens der Luftwaffe, 1941–1944. Es handelt sich hauptsächlich um privatdienstliche Handakten, enthalten sind vergleichsweise viele Vortragsmanuskripte und Fotografien von Sanitätseinrichtungen. Zu dem Bestand sind noch 143 hier nicht verzeichnete Fotografien zu rechnen, die in die Fotosammlung des Universitätsarchivs übernommen wurden. Es handelt sich hauptsächlich um Aufnahmen aus dem Nachlass Hippke, die Sanitätseinrichtungen und Sanitätseinheiten zeigen. Hinzu kommen Aufnahmen von der Ostfront 1942/43 und aus Südeuropa.
Der Nachlasser Oberstabsarzt Schmidt ist leider nicht näher zu identifizieren (Auskunft des Bundesarchiv-Militärarchivs vom 23.1.2002). Schmidt war 1942–1944 Leitender Sanitätsoffizier beim Chef des Militärverwaltungsbezirks B – Südwestfrankreich – mit Sitz in Angers. Aus dieser Zeit sind zumindest Teile seiner Handakten sowie ein Diensttagebuch überliefert.
Die Sammlung Prof. Dr. Gerhard Rose (1896–1992), Angeklagter im Nürnberger Ärzteprozess, ist entstanden aus der Korrespondenz mit Hans Schadewaldt in den 1970er und 1980er Jahren, bildet also keinen echten Nachlass. Sie enthält an vielen Stellen Kriegserinnerungen an das Sanitätswesen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Der Bestand enthält Unterlagen des Vereins der Ärzte Düsseldorfs und der Medizinischen Gesellschaft zu Düsseldorf.
Soweit weiteres Sammlungsgut, das in den Kontext des Bestandes passt, übernommen wird, wird es hier eingearbeitet.
Laufzeit der Akten: 1902–1991.
Umfang: 1,2 lfm.