Studierende kuratieren Online-Ausstellung mit Beständen der ULB
Prächtige Lithografien, zarte Holzschnitte, phantastische Szenen oder sachliche Darstellungen: Das illustrierte Kinderbuch wurde von Malern der Düsseldorfer Malerschule früh als Medium entdeckt, mit dem sie neue Publikumskreise für ihre Kunst erschließen konnten. Studierende der Studiengänge Kunstgeschichte sowie Kunstvermittlung und Kulturmanagement an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf präsentieren diese nun in einer Online-Ausstellung vom 28.6. bis 31.12.2021 (Update: Verlängert bis zum 14.01.2022). Sie baut auf den digitalisierten Beständen der Düsseldorfer Malerschule in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf auf. Hinzu kommen Exponate aus Privatsammlungen, Sammlungen in Museen und weiteren Bibliotheken.
Die Ausstellung ist ein interessantes Beispiel dafür, wie Studierende mit den originalen und digitalisierten historischen Beständen der ULB praxisnah arbeiten können. Neben Bildern aus 23 Leihgaben internationaler Sammlungen wurden Bilder aus elf illustrierten Kinderbüchern der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf multimedial aufbereitet. Die Bilder aus diesen elf Kinderbüchern gehören zu den Digitalen Sammlungen der ULB, die insgesamt mehr als 7 Millionen urheberrechtsfreie Digitalisate von Büchern, Zeitschriften, Karten und Fotos, davon allein fast 67.000 Seiten zur Düsseldorfer Malerschule, frei im Internet zugänglich macht. Host der Ausstellung ist die Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB), in der mehr als 37 Millionen Digitalisate aus deutschen Kultureinrichtungen in einem Portal zusammengeführt sind. Auch die Digitalen Sammlungen der ULB sind dort registriert.
Das Kinderbuch profitierte im 19. Jahrhundert vom Aufschwung des Buchmarktes, dem wachsenden Interesse an der privaten Lektüre und nicht zuletzt von den verbesserten Vervielfältigungsmöglichkeiten farbiger Illustrationen. Im Umfeld der Kunstakademien in Düsseldorf und Dresden entwickelten teils befreundete Künstler sehenswerte Buchprojekte für Kinder. An ABC-Büchern, Fabeln, Märchen und Sachbüchern beteiligt waren beispielsweise Eduard Bendemann, Ferdinand Hiller, Robert Reinick, Ludwig Richter, Gustav Süs und Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio. Die Zusammenarbeit von Malern, Dichtern und Komponisten wird in der online-Präsentation in Bild, Text und Musik aufgegriffen.
Die Ausstellung entstand im Rahmen einer Lehrveranstaltung unter Leitung von Dr. Anna Seidel am Kunsthistorischen Institut der HHU. Begleitend zur Ausstellung informieren auf dem Blog der Bürgeruniversität der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Textbeiträge und Podcasts über einzelne Aspekte der Ausstellung und ihren Hintergrund. Ein Teil der in der Virtuellen Ausstellung gezeigten Werke werden im Foyer der Bibliothek im Original präsentiert (August bis Oktober 2021).
Zur Online-Ausstellung (zugänglich bis 14.01.2022)
Weitere Informationen zum Projekt
Zur Düsseldorfer Malerschule in den Digitalen Sammlung der ULB Düsseldorf