9/2 - Depositum von Puttkamer
Ernst Heinson (1886–1969) war von 1912–1929 bei der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller und des Langnamvereins beschäftigt (erst Dezernent, ab 1919 Syndikus, ab 1924 Geschäftsführer). 1923 wurde er von den Franzosen verhaftet und mit seiner Familie aus der besetzten Zone ausgewiesen. 1926 war er Mitarbeiter bei der Ausstellung GESOLEI, 1929–1935 Geschäftsführer des Leipziger Messeamts für Rheinland und Westfalen, 1936 Leiter der Industrieabteilung der Ausstellung "Schaffendes Volk" (1937), 1939 Prokurist der Schrottverbrauchsgemeinschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er publizistisch und politisch tätig.
Da der Nachlass Heinson schon vorarchivisch bearbeitet und sortiert wurde, wurde die vorgefundene Ordnung weitgehend erhalten. Anne-Lotte von Puttkamer hatte viele Unterlagen anlässlich der Erarbeitung eines Leitfadens zum Leben ihres Vaters und zu den hinterlassenen Papieren sortiert und mit Nummern versehen, die jetzt als "Anlage Nr. X" geführt werden.
Das enthaltene Material ist sehr heterogen und sicher nicht vollständig. Es erlaubt jedoch vielfältige Einblicke in die Haltung der Stahlindustrie im Ruhrkampf, in ihre Reaktionen und Planungen, nicht zuletzt bezüglich der zu betreibenden Propaganda. Die Unterlagen weisen jedoch auch weit über den Ruhrkampf selbst hinaus in die 1920er und 1930er Jahre. Auch die persönliche Situation Heinsons bzw. seiner Familie während der Ausweisung durch die Franzosen 1923 lässt sich nachvollziehen.
Laufzeit der Akten: 1901–1983.
Umfang: 0,5 lfm.